Über das Mundart Theater

Ist es schon Mundart, wenn auf der Bühne kein blitzsauberes Hochdeutsch gesprochen wird? Schon, oder? Die Töne zwischen leichter Sprachfärbung, die die Abstammung der Darsteller verrät bis hin zum Dialekt, der fast nur von Einheimischen verstanden wird, sind allerdings sehr mannigfaltig. Auf dieser großen Spielwiese toben sich unsere Autorinnen und Autoren, Spielerinnen und Spieler mit großer Freude aus.

 

Es ist aber nicht nur so, dass ein Satz im Hochdeutschen und in der Mundart lediglich unterschiedlich klingt. Mit der Mundart werden Aussagen verändert, präzisiert oder abgemildert. Ja genau: abgemildert. Das ist typisch für das Fränkische. Wenn im Hochdeutschen von einem großartigen, alle Götter in Erstaunen und Verzückung versetzenden Event gesprochen wird, heißt’s in Franken „des is fei schee“. Und „aweng a Schnitzl“ ist eine Mahlzeit, mit der sich eine sechsköpfige mitteldeutsche Familie für eine halbe Woche satt machen ließe.

 

Die Abmilderung ist ein markantes Beispiel, aber nur eines von vielen. Es lässt sich das Leben mit all den darin vorkommenden Menschen und Dingen, Gefühlen, Gedanken mit der Mundart nuanciert beschreiben. Dazu kommt noch der unendlich variantenreiche Tonfall, der dem Gesagten subtile Botschaften beifügt. Es lohnt sich zuzuschauen, hinzuhören und zu lesen. Fei echt!